Donnerstag, 21. Oktober 2010

Über tropische Krankheiten und das Spiegelmonster

Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass meine Bilder eigentlich gar nicht zu meinem Titel passen. Es wäre ja gar kein "mind vomit". Mein erster Gedanke war "Wer bitte sehr hat denn zu entscheiden, wann meine Gedanken Kotze sind und wann nicht?" Nach vielen Folgegedanken wurde mir klar, dass ich wirklich noch nicht so drauf los gekotzt habe. Also meine Lieben: Wohl bekomm's:
    Kennt ihr diese Art von Leuten, die immer und überall in den Spiegel schauen müssen und ihre Nase zehn Meter weiter oben tragen und von allen als schrecklich zickig und arrogant bezeichnet werden? Irgendwann kommt dann die Situation, in der man sich mit dieser Person zusammen in einen Raum setzten und mit ihr gefühlte 15 Jahre verbringen muss. Man versucht diesem nicht allzu angenehmen Umstand zu entkommen und wird blöderweise über Nacht krank. Man liegt mit einer fernen Tropenkrankheit im Bett und nuschelt mit einem Handtuch auf dem Hörer leicht röchelnd und schwer hustend, dass man ja so unglaublich krank sei, und dass man nicht mal mehr fähig sei auf die Toilette zu gehen - dass das nicht stimmt, wissen wir ja wohl alle - der Gedanke daran, wie das schlussendlich aussehen (ja! aussehen) würde, ist widerlich. 
    Der eigene Chef kennt uns jedoch so gut, dass er - wir können uns das Lächeln auf den Lippen bildlich vorstellen - uns säuselnd durchs Telefon klar macht, dass wenn wir nicht sofort unseren süssen Allerwertesten ins Büro bewegen und uns der sagenumwogenden Herausforderung stellen, dann könne man sofort kommen und seinen Sachen packen. Welch ein Wunder, ein paar lange Momente später ist man im Büro. Man hat sich besonders in Schale geschmissen - natürlich nicht zu sehr, man will ja trotz allem nicht aufgetakelt aussehen. Trotzdem es fällt auch jedem auf. Man muss den sonst immer an eine 8 Stunden lange Wanderung grenzenden Korridor - der jetzt erschreckend kurz scheint - entlang auf diese Tür zu gehen. Man betrachtet jeden Klecks an der Wand, jede Rille im Boden und hofft, dass es noch einige Zeit dauert, bis die Tür auffliegt und das Kein-Spiegel-kann-vor-mir-flüchten-Barbie-Monster ähm die sagenumwobene Herausforderung in der Türe steht.
    So da sitzen wir nun und brüten zusammen über einer sinnvollen Idee, die mir noch sinnloser vorkommt, weil wir doch beide irgendwie aneinander vorbeireden. Ich starre aus dem Fenster - Oh Freiheit wie sehr ich dich doch vermisse! Meine Leidensgenossin ist mit ihrem Spiegelbild beschäftigt - Sie betrachtet es nämlich in ihrem Wasserglas (JA!).
    Irgendwann reisse ich ich am Riemen und spreche mit ihr - also über sinnvolle Ideen. Sie blickt endlich (ENDLICH!) mal von ihrem Wasserglas auf und findet das eine wirklich gute Idee. Wir kommen ins Gespräch und sind wochenlang mit dieser sinnvollen Sache beschäftigt. Natürlich fängt man da auch an miteinander zu reden. Und irgendwie verstehen wir uns auch ganz gut.
Ich bin erstaunt darüber jemanden nett zu finden, vor dem sich kein Spiegel retten kann. Also genau genommen eigentlich keine reflektierende Fläche - wirklich KEINE! Und die Moral von der Geschicht? Ja meine Lieben beurteilt nie jemanden, bevor ihr ihn nicht wirklich kennt!
    BLABLABLA wie ich diese weisen Worte satt habe. Jeder weiss doch, dass sie grundsätzlich stimmen, aber bitte, wer hält sich daran? Ein Ave Maria für den/ die, der sich wirklich daran hält und wirklich nach dem lebt.
    Also mein Fazit aus dem Ganzen: man sollte jedem grundsätzlich die Chance geben sich gegenseitig kennenzulernen, auch wenn es eine "blöde Kuh" ist. Na und wenn es dann doch das ultra verhasste Monster ist, dann gibt man ihr eben keine Chance. Man muss ja schliesslich nicht jedermanns Freund sein.


xxx Pink Eel Pistol

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