Freitag, 16. September 2011

More than we wanted



Von Indie-Rock, bis Pop und Electro bis Hip Hop. Alles ist heutzutage vertreten. Ich möchte eine Stilrichtung ganz besonders hervorheben: den Indie-Rock.
    Das schrammen der Gitarre gibt den Auftakt, dann steigt der Bass ein und zuletzt die dumpfen Töne der Base und scheppernde Hi-jaks. Tanzbegeisterte reisst es vom Stuhl. Leute des älteren Kalibers wippen mit dem Fuss. Ist er nicht wunderschön der Indie-Rock?
    Er ist mehr als wir erfahren wollen, er dringt in uns ein, vibriert und lässt unser Herz unregelmässig schlagen. Wir schliessen unsere Augen und geniessen. Geniessen die Tiefe der Musik, bis wir die einzelnen Worte, Musikinstrumente und Rhythmen nicht mehr auseinanderhalten können. Die Klänge umhüllen uns wie eine flauschige Decke und wir geben uns ihr vollständig hin.
    Wir lassen uns fallen in den Strom der Energie. Geben keinen Wiederstand und treiben nach links, nach rechts, geradeaus und zurück. Zum Teil kommen wir wieder zu uns und geniessen den Anblick der Menge. Sie schweben zusammen und sind eins – eins mit der Musik, eins im Kollektiv. Langsam vergehen die Minuten und die Lieder schweifen dahin. Sie werden schneller, und fordernder. Wir schwitzen. Es ist feucht. Die Laser dringen durch den Dunst und lassen Schatten an den Wänden tanzen.
    Müder werden unsere Schritte doch nicht weniger energisch. Wir trotzen der Energie, die allmählich schwindet. Als wollten wir sagen, es beginne erst, sind die Schritte einem Stampfen gewichen. Glück durchfährt jeden Teil der Körper. Jauchzer, Rufe, Schreie sind zu hören.

Nun ist es das letzte Lied

    Wir erwachen Stück für Stück aus der Trance, fangen an zu Klatschen. Der Beifall ist weckend. Mensch für Mensch kommt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Serotonin und Adrenalin sind fast greifbar. Es soll nicht zu Ende sein. Die Rufe werden dreister und Schreie verlange nach mehr.
    Noch einmal tritt die Band auf die Bühne und mit heroischer Leidenschaft werden die wirklich letzten Lieder genossen. Passion ist spürbar, die Liebe zur Musik fassbar. Die Gefühle überschlagen sich.

Sie sind fertig.

    Tosender Beifall erfüllt den Raum – füllt ihn gänzlich aus, sodass Trommelfelle platzen und Stimmbänder reissen. Er hält an. Hört nicht auf. Nach Stunden, Minuten, Sekunden, verlassen die Leute den Raum.
    Du Trittst raus in die kühle Nacht. Ziehst die frische Luft dankend ein. Sie bläht deine Lungen und bringt deine Energie zurück. Gedanken an den grauen Alltag, werden laut, doch überkommen dich nicht. Zu gross ist die Freude an dem eben Erlebten.

 Ja, der Indie-Rock ist wahrlich etwas Schönes.